Gibt es bei euch zu Hause aus süße Gerichte, die auch hin und wieder als Mittagessen gekocht oder gebacken werden? Da gibt es zum Beispiel Marillen- oder Zwetschgenknödel oder auch einfach nur Pfannkuchen mit Äpfeln oder Heidelbeeren. Aber so richtig happy war ich, wenn Oma Lore, die damals jeden Mittag für die ganze Familie das Mittagessen auf den Tisch gebracht hatte, immer wieder einmal um 12 Uhr ein süßes Gericht zubereite. Und mein Lieblingsgericht sind auf jeden Fall ihre Buchteln mit Zwetschgenmus.
Und als vor 3 Wochen als Saschas Eltern bei uns zu Besuch waren, um uns beim Umbau in unserem Foodstudio zu helfen, hatte meine Muddi eine super Idee. Sie schnappte sich einfach die Oma Lore, kam nach Köln und besuchte uns dort im Studio. Da wir das ja wussten, hatten wir uns dann schnell überlegt, Oma Lores Buchteln zu backen. Und dass sie ihr geschmeckt haben, das könnt ihr euch denken …! Meine Ma war auch super begeistert, denn sie hatte sie auch schon lange nicht mehr auf dem Tisch.
Warum wir die Buchteln so sehr mögen …
Oma Lores Rezept für Buchteln mit Zwetschgenmus hat sie in den Kriegsjahren, als sie in Salzburg für ein Jahr in Onkel Viktors Sanatorium gearbeitet hatte, von dort mit gebracht. Allerdings nicht nur das, sondern auch das Rezept für Powidl – also Zwetschgenmus. Auch das kochen wir beide schon seit vielen Jahren, denn es ist einfach so viel besser, als gekauftes Mus. Und die Kombination aus Buchteln und Zwetschgenmus, kann einfach kein anderes süße Gericht für uns übertreffen.
Klar sind die leckeren süßen Hefestücke ein wenig aufwendiger, als einfach nur einen Apfelpfannkuchen in der Pfanne zu braten. Aber wenn ihr Buchteln zubereitet, habt ihr ja auch gleich immer eine größere Menge auf einmal fertig und müsst nicht, wie beim Pfannkuchen jeden einzeln backen.
Woher stammen die Buchteln denn überhaupt?
Ursprünglich sind die Buchten in Böhmen zu Hause. Sie werden oft auch Wuchteln, Ofennudeln, Rohrnudeln oder Beinzla genannt. Womit sie aber nicht zu verwechseln sind, sind die Germknödel oder Dampfnudeln. Die werden zwar auch auch fast dem gleichen Hefeteig hergestellt, aber nicht im Backofen, sondern im Dampf gegart. Daher sind sie von außen niemals braun, sondern immer ganz blass.
Von Böhmen aus war es ja nur ein kleiner Schritt nach Österreich, Bayern, Schwaben oder Schlesien. Denn überall dort gibt es die verschiedensten Varianten des Hefegebäcks. Dass wir unsere Buchteln mit Zwetschgenmus machen, liegt halt daran, dass die Österreicher sie so machen. Aber sogar dort gibt es noch mehr Varianten. Nämlich mit Marillenmarmelade, Mohn oder Topfen gefüllt. Das sollten wir vielleicht auch einmal ausprobieren. Klingt definitiv lecker!
Habt ihr selber schon einmal Buchteln gebacken? Oder gibt es sie bei euch zu Hause womöglich auch schon seit eurer Kindheit? Dann lasst uns doch einfach mal wissen, womit ihr sie befüllt? Oder vielleicht steht ihr ja doch eher auf die Dampfnudel? Wir sind gespannt, davon zu lesen. Jetzt solltet ihr euch aber unser Rezept anschauen und euch selber, vielleicht noch für heute Nachmittag, an unsere Buchteln machen …
Eure Jungs
Buchteln mit Zwetschgenmus
Kochutensilien
- Auflaufform/en
Zutaten
- 250 ml Milch
- 80 g Butter
- 60 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Würfel frische Hefe
- 500 g Weizenmehl Type 405
- 1 Prise Salz
- 50 g Zwetschgenmus
- 80 g Butter geschmolzen
- 2 EL Puderzucker zum Berieseln
Anleitungen
- Erwärmt in einem Topf die Milch und löst die Butter, den Zucker und Vanillezucker darin auf. Die Milch sollte dann lauwarm sein. Löst dann erst die Hefe darin auf. Vermischt in einer großen Schüssel oder der eurer Küchenmaschine das Mehl mit dem Salz und gebt die Milch-Hefemischung dazu.
- Knetet alles miteinander gründlich zu einem glatten Teig. Das darf gerne mal 5-10 Minuten dauern. Lasst den Teig an einem warmen Ort, mit einem feuchten Küchentuch abgedeckt, für 60 Minuten gehen.
- Fettet eure Form oder Formen mit Butter gründlich aus. Bemehlt eure Arbeitsfläche nur ein wenig und gebt den Hefeteig darauf, den ihr dann in 12 gleich große Teile aufteilt. Walkt jedes Teil zu einer Kugel, drückt mit den Daumen ein großes Loch in die Mitte und öffnet es so weit, dass ein ganzer Teelöffel mit Zwetschgenmus hinein passt und ihr zusätzlich noch genügend Teig abstehen habt, um die Kugel nun zu verschließen. Drückt dafür einfach die Teigüberstände gut zusammen. Legt die Kugel nun mit der Verschlusseite nach unten in eine Auflaufform.
- Befüllt die übrigen Teigstücke genauso, wie das erste. Deckt die Buchteln mit einem sauberen und leicht freuchten Küchentuch ab und lasst sie erneut für 30 Minuten an einem warmen Ort gehen. Heizt euren Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vor (oder auf 180 °C Umluft, wenn ihr auf mehreren Etagen im Ofen backen wollt).
- Zerlasst jetzt die Butter in einem kleinen Topf. Nach der Gehzeit bepinselt ihr die Buchteln mit der geschmolzenen Butter und behaltet den Rest zurück. Im Ofen backen sie nun für 20 Minuten.
- Wenn ihr die Form aus dem Ofen holt, bepinselt ihr die leckeren Kugeln in der Form sofort erneut mit der geschmolzenen Butter und berieselt sie dann mit Puderzucker. Ihr könnt sie gleich servieren und genießen. Wir lieben noch eine Vanillesauce dazu. Die findet ihr entweder bei unserem Rezept vom Apfelstrudel oder ihr kocht einfach eine halbe Packung Puddingpulver mit der regulären Menge an Milch ;-).
Notizen
Position
Torsten
Ich liebe Ordnung und arbeite im Job und in der Küche gern strukturiert (Sascha sagt, ich bin sein Ruhepol). Bei mir müssen Hemden und Shirts einfarbig sein – so fühle ich mich am wohlsten. Zu einem richtig guten Whisky würde ich niemals Nein sagen.
Ich bin ein totaler Familienmensch und fahre jeden Tag zu meiner lieben Oma Lore. Wir albern rum, lachen und sind einfach zusammen.Manchmal bringe ich ihr ein saftiges Stück Nusskuchen aus unserer Küche mit. Den mag‘ sie am liebsten.