Es ist doch einfach unglaublich – und es geht euch bestimmt genauso – dass es nur noch ein paar Tage bis Weihnachten sind. Die Zeit ist gerast wie verrückt und eigentlich würde man der schönen Adventszeit hinterher trauern. Eine Zeit, in der man sich normalerweise mit Freunden trifft, um auf den Weihnachtsmärkten gesellig zu quatschen und tolle Leckereien zu genießen. Weil wir das alle nicht so machen konnten, haben wir zumindest versucht, uns diese Stimmung ein wenig nach Hause zu holen. Ein grandioses Ergebnis daraus ist unser Krustenbraten.
Krustenbraten … ein Weihnachtsmarktklassiker.
Ich weiß ja nicht, wie das bei euch auf den Weihnachtsmärkten so ist, aber irgendwie hat jeder Weihnachtsmarkt bei uns in Köln so seine Klassiker. Glühwein, Crêpes und Dampfnudeln gehören nun wirklich überall dazu. Aber da sind dann zum Glück die vielen Unterschiede. Auch auf den verschiedenen Märkten in Köln ist das so. Zum Beispiel gibt es auf dem Heumarkt das grandiose Handbrot, das wir schon so oft selber gebacken haben. Die Reibekuchen schmecken mir auf dem Rudolfplatz am besten, auch wenn es sie überall gibt. Aber der Krustenbraten ist auf dem Altermarkt einer meiner Favoriten. Und vergesst nicht die gebrannten Mandeln oder gebrannten Erdnüsse. Dafür liebe ich den Weihnachtsmarkt auf der Heavenue.
Weil Sascha eine Krustenbraten meistens mir überlässt, während er einen großen Fleischspieß oder mediterrane Schupfnudeln futtert, war er aber trotzdem sofort mit dabei, als ich endlich meinen Krustenbraten eimal selber zubereiten wollte. Und dabei dachte ich nur zuerst an die Weihnachtsmarktsaison. Als ich dann bei unserem Metzger des Vertrauens, der Metzgerei Werner, war und die liebe Sabine mir ein richtiges Prachtexemplar aus der Kühlkammer holte, konnte ich nun wirklich nicht nein sagen. Gutes Fleisch ist einfach das Wichtigste.
Gesagt, getan … wir hatten einige Ideen im Kopf, unseren Krustenbraten irgendwie anders zuzubereiten. Da ging uns auch das sous-vide Garen durch den Kopf. Aber am Ende wollten wir einen Krustenbraten, wie vom Weihnachtsmarkt. Also kam er ganz “normal” in den Ofen. Der Braten war auf den Punkt! Außen super knusprig und innen mega saftig. Genau so, wie man so eine Krustenbraten haben möchte. Wir haben, weil wir nicht ganz sicher waren, allerdings noch unser Fleischthermomether während der letzten 15 Minuten in den Braten gesteckt. Nur um auf Nummer Sicher zu gehen.
Krustenbraten … und ein Whisky.
Allerdings konnte ich nicht anders, dem Krustenbraten doch noch einen kleinen Geschmackstupfer mit auf den Weg zu geben. Mir fiel sofort ein lecker Whisky ein, den ich mir super dafür vorstellen konnte. Und genau dabei ist es auch geblieben. Der erste Gedanke ist doch meist der beste. Daher habe ich eine leckere Marinade aus Whisky, Orangensaft und Gemüsebrühe angerührt. Damit immer wieder übergossen, hat vor allem der Kruste, aber auch dem Fleisch ein richtig tolles Aroma mit gegeben. Also alles richtig gemacht!
Das Highlight war dann auch die Glasur am Ende! Für die 30 letzten Minuten kommt das Finish für den leckeren Krustenbraten. Hier kam nochmal Whisky ins Spiel, Ingwer und eine Orangenmarmelade – WOW! Das Aroma ist der Knaller und die Kruste bekommt einen ganz fantastischen Glanz.
Wer von euch jetzt noch nicht weiss, was er an einem der Feiertage kochen soll, dem können wir auf jeden Fall sagen, dass unser Krustenbraten perfekt passt. Er ist super schnell vorbereitet und ohne Aufwand zubereitet. Der Ofen macht alles Notwendige. Nur das Übergießen mit der Marinade solltet ihr noch ab und an selber machen. Und wenn ihr ihn nicht mehr zu Weihnachten mehr in den Ofen schieben könnt, dann speichert euch unser Rezept für einen der nächsten Sonn- oder Feiertage! Ihr werdet es nicht bereuen.
Jetzt aber viel Spaß beim Nachmachen und natürlich beim Genießen.
Einen guten Appetit wünschen wir euch.
Eure Jungs
Krustenbraten mit Whisky-Orangen-Glasur
Kochutensilien
- Bräter/Auflaufform
Zutaten
- 2,3 kg Schweineschulter gepökelt
- 1 handvoll Nelken
- 2 EL Meersalz grob
Marinade
- 100 ml Gemüsebrühe
- 250 ml Whisky Bourbon, z.B. Makers Mark
- 50 ml Orangensaft Direktsaft
Whisky-Orangen-Glasur
- 75 g Zucker
- 200 g Orangenmarmelade
- 1½ TL Ingwer gerieben
- 100 ml Whisky Bourbon, z.B. Makers Mark
Anleitungen
- Heizt euren Backofen auf 150 °C Heißluft vor.
- Beginnt nun damit die Schwarte kreizweise einzuschneiden, reibt die Fettschwarte dann großzügig mit dem Meersalz ein spickt an das Fleisch an den Schnittkreuzen mit je einer Nelke. Legt den Krustenbraten dann in einen großen Bräter bzw. eine Auflaufform.
- Erhitzt die Gemüsebrühe und fügt dann O-Saft und Whisky hinzu. Gießt die Marinade komplett über das Fleisch. Jetzt wandert der Braten für 2 Stunden in den Ofen. Alle 15-20 Minuten übergießt den Krustenbraten mit der Marinade in der Form.
- Währenddessen rührt ihr die Glasur an. Dazu gebt ihr alle Zutaten, außer dem Whisky, in einen kleinen Topf und kocht alles auf bis der Zucker sich komplett aufgelöst hat. Rührt dann den Whisky unter und nehmt den Topf von der Hitze.
- Nach den 2 Stunden stellt ihr die Temperatur auf 190 °C hoch und bestreicht die Schwarte mit der Glasur. Das Wiederholt ihr für insgesamt 30 Minuten alle 10 Minuten.
- Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann checkt in dieser letzten halben Stunde auch die Kerntemperatur mit einem Fleischthermometer. Die optimale Temperatur ist 72 °C.
- Schneidet den Braten dünn auf und viel Spaß beim Genießen!
Notizen
Position
Torsten
Ich liebe Ordnung und arbeite im Job und in der Küche gern strukturiert (Sascha sagt, ich bin sein Ruhepol). Bei mir müssen Hemden und Shirts einfarbig sein – so fühle ich mich am wohlsten. Zu einem richtig guten Whisky würde ich niemals Nein sagen.
Ich bin ein totaler Familienmensch und fahre jeden Tag zu meiner lieben Oma Lore. Wir albern rum, lachen und sind einfach zusammen.Manchmal bringe ich ihr ein saftiges Stück Nusskuchen aus unserer Küche mit. Den mag‘ sie am liebsten.